Zweck: Bei Patienten mit niedrigem Serumalbumin- oder Präalbuminspiegel wird häufig Unterernährung vermutet. Wir haben gefragt, ob diese Maßnahmen bei unterernährten Menschen tatsächlich niedrig sind, wenn keine entzündliche Erkrankung vorliegt.
Methoden: Wir haben eine systematische Überprüfung durchgeführt, um ansonsten gesunde Probanden zu identifizieren, die aufgrund des schlechten Zugangs zu Nahrungsmitteln oder der mangelnden Essensbereitschaft stark nährstoffarm waren. Wir haben Kinder und schwangere Frauen ausgeschlossen. Wir tabellarisch verfügbaren Maßnahmen der Nährstoffaufnahme, Anthropometrie, Serumalbumin und Präalbumin, und, wenn verfügbar, Änderungen dieser Maßnahmen während der Ernährungsintervention.
Ergebnisse: Bei ansonsten gesunden Probanden blieben die Serumalbumin- und Präalbuminspiegel trotz ausgeprägtem Nährstoffmangel bis zum Ende des Hungers normal, dh der Body-Mass-Index <12 oder mehr als 6 Wochen Hunger. Schlussfolgerungen: Bei diesen ansonsten gesunden Probanden sind Serumalbumin- und Präalbuminspiegel keine „Marker für den Ernährungszustand. Die „Marker“ konnten Probanden mit schwerer Protein-Kalorien-Unterernährung bis zu extremem Hunger nicht identifizieren. Das heißt, sie konnten keine gesunden Personen identifizieren, die von Ernährungsunterstützung profitieren würden, und wurden nur dann abnormal, wenn der Hunger bereits offensichtlich war. Im Gegensatz dazu ist bekannt, dass die Serumalbumin- und Präalbuminspiegel bei Verletzungen oder Krankheiten unabhängig von der Nährstoffaufnahme sofort abfallen. Sie sind negative Akutphasenreaktanten. Wenn diese Maßnahmen bei kranken Patienten niedrig sind, kann nicht davon ausgegangen werden, dass dies Ernährungsmangel widerspiegelt. Entscheidungen über die Ernährungsunterstützung sollten auf dem Nachweis eines sinnvollen Nutzens dieser Behandlung und nicht auf der Bewertung von „Ernährungsmarkern“ beruhen.“